Chronik: Nieste, unser Dorf im Kaufunger Wald
Die Geschichte unseres Dorfes begann etwa im elften Jahrhundert nach Christus. Es war die Zeit der Kaiserin Kunigunde und eine Legende besagt, daß sie mit großer Gefolgschaft auf einem Jagdausflug war. An der Stelle unserer heutigen Kirche gebar während dieser Jagd, eine Eselin ihr Junges. Kaiserin Kunigunde sah darin ein Zeichen Gottes und ließ an dem Ort eine Kapelle errichten. |
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In einer anderen Überlieferung heißt es, daß Barto von Sichelnstein nach der Einweihung des Klosters Kaufungen auf seinem Grund und Boden ebenfalls eine Kapelle errichten ließ.
Urkundlich ist bis zum heutigen Tag über die Gründung unseres Dorfes nichts zu erfahren.
In der Zeit von 1253 - 1263 haben Zachäus und Ludewig von Neeste bedeutende Beiträge zum Bau der St. Blasienkirche zu Hann. Münden geleistet.
Unsere Gemeinde war und ist ein Grenzdorf. Was heute nicht mehr von großer Bedeutung ist, war im Mittelalter häufig Anlaß für Streiterein zwischen Hessen und Braunschweig. So sind viele urkundliche Erwähnungen auf Streitfälle zurückzuführen.
Wenn die mündlichen Überlieferungen stimmen, war das erste Gebäude eine Kapelle, die Kaiserin Kunigunde vielleicht zusammen mit Barto von Sichelnstein errichten ließ. Sie war der heiligen Anna geweiht. Um die Wallfahrer beherbergen zu können, entstand als zweites Gebäude ein Herbergshaus. Das Jägerhaus des Barto von Sichelnstein könnte das dritte Haus unseres Dorfes gewesen sein.
Irgendwann wurde aus der Kapelle ein Kirchlein. Dieses wurde 1858 wegen Baufälligkeit abgerissen. An gleicher Stelle wurde eine Kirche im neugotischen Baustil errichtet und 1861 eingeweiht. Leider fiel sie am 5. April 1945 einem Bombenangriff zum Opfer. Nach einjähriger Bauzeit wurde unsere heutige Kirche am 16. April 1950 eingeweiht. |
![]() Kirche, ca. 1936 |